Wenn Förderungen enden – bleibt die Kunst?
- Sylvia Galos
- vor 5 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Gedanken zum Ende einer Kunstförderungsinitiative und dem Wert kreativer Begegnung
Ein plötzlicher Schlussstrich
Kaum war die Information über ein schrumpfendes Restkontingent der burgenländischen Kulturgutscheine veröffentlicht, folgte nur wenige Tage später die nächste Nachricht: ausverkauft. Es gibt keine Gutscheine mehr zu kaufen. Keine Möglichkeit mehr, den Preisvorteil von 25 % beim Kunstkauf in Anspruch zu nehmen.

Förderung ist wertvoll – aber nicht alles
Der Erfolg dieser Aktion zeigt, wie sehr Kunstförderung Resonanz erzeugen kann – auf beiden Seiten. Für Kunstschaffende bedeutete sie Unterstützung und Sichtbarkeit, für Sammler:innen und Kunstinteressierte eine niedrigere Einstiegshürde.
Doch mit dem Ende der Förderung stellt sich eine alte Frage neu: Welche Wege bleiben offen, wenn der Anreiz entfällt? Die Antwort liegt vielleicht jenseits von Zahlen und Rabatten.
Kunst bleibt zugänglich – auf andere Weise
Malen ist ein Prozess – etwas will in Form gebracht werden, sichtbar werden, sich zeigen. Nicht Zahlen führen den Pinsel, sondern ein innerer Impuls. Was entsteht, will berühren. Wenn daraus Verbindung entsteht – vielleicht sogar Besitz – umso schöner. Wirkliche Wertschätzung zeigt sich zuerst im inneren Echo – und erst danach in einer monetären Form. Sie stellt sich nicht ein, weil man sie erwartet – sondern weil etwas Wunderbares geschehen ist: Das Werk hat seinen Platz gefunden – im Inneren eines anderen.
Kunst erleben – auch auf Zeit
Darüber hinaus gibt es ein alternatives Modell, die weniger bekannt ist: Kunstwerke können auch gemietet werden. Für Zuhause, für den Arbeitsplatz, für eine bestimmte Zeit. Kunstmiete ist eine Möglichkeit, Kunst nicht nur zu besitzen, sondern sie auf Zeit zu erleben – flexibel, unkompliziert und manchmal ist es der Beginn einer längeren Beziehung. Schreiben oder anrufen genügt – Details dazu gern persönlich.

Nach dem Gutschein ist vor der Ausstellung
Auch wenn die Kulturgutscheine vorerst Geschichte sind – das künstlerische Jahr ist es nicht. Im Hintergrund laufen bereits die Vorbereitungen für neue Ausstellungen, Begegnungen, Räume. Nachzulesen unter: www.galos.at/ausstellungen
Eines bleibt: Kunst findet Wege. Auch ohne Förderung. Immer wieder neu.
Comments